
»Ohne mich bist du nichts!« – Gefangen in toxischen Beziehungen
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Begriff »toxisch« taucht immer wieder in den Medien auf, manchmal so häufig, dass der Eindruck entstehen kann, dass er für »normale« Herausforderungen in Beziehungen viel zu schnell genutzt wird. Gleichermaßen sind Menschen in solchen Beziehungen gefangen, ohne dass sie es merken. So eine Beziehungsdynamik entwickelt sich oft schleichend, gewisse schädliche Verhaltensweisen werden noch lange als »normal« betrachtet. Langfristig kann eine toxische Beziehung aber ernsthafte emotionale und psychische Folgen haben.
Toxische Beziehungen können in verschiedenen Konstellationen auftreten: in einer Partnerschaft, in Familien-Beziehungen, auf der Arbeit oder auch in Gemeinden. Und auch die Beziehung zu uns selbst kann davon geprägt sein, dass wir unsere eigenen Grenzen immer wieder ignorieren, uns nie mit der eigenen Leistung zufrieden geben und keine gute Selbstfürsorge betreiben.
Diese Beziehungen kosten sehr viel Energie, zermürben das Selbstwertgefühl und hindern uns daran, ein erfülltes Leben zu führen. Wie herausfordernd, aber auch bedeutsam es ist, aus solchen verstrickten Verbindungen auszubrechen, beschreiben unsere Autorinnen und Autoren sehr eindrücklich. Oft war ich während der Arbeit an diesem Magazin persönlich berührt, aber gleichermaßen dankbar für die vielen wertvollen Einblicke in persönliche Wachstumsprozesse. Mein großer Wunsch ist es, dass wir mit diesem Magazin Menschen ermutigen können, Grenzen zu setzen und sich aus schwierigen Verstrickungen zu lösen, um in ein erfüll-tes Leben aufzubrechen. Und ebenso, dass wir Menschen für das Thema sensibilisieren können, um Betroffenen hilfreich zur Seite stehen zu können.
Was du ebenfalls in diesem Magazin lesen wirst: auch auf der Seite der Verursacher ist Veränderung möglich – eine Psychotherapeutin beschreibt ihre Erfahrungen mit der Therapie von Narzissten und welche Erfolge sie damit erzielen konnte. Mit viel Zeit und Motivation können verletzende und manipulative Verhaltensweisen abgelegt werden.
Solltest du dich in den Beschreibungen unserer Autorinnen und Autoren wiederfinden, wünsche ich dir den Mut für einen ersten Schritt auf deinem Weg zu einem Leben in Freiheit.
Deine
Lena Knaack
Redaktionsleitung
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