Ein Blick in die göttliche Bedienungsanleitung für eine erfüllte Sexualität
– von Tobias Teichen
Tatsächlich: Sex ist eine Idee Gottes! Er hat sich diese geniale „Tätigkeit“ für uns ausgedacht! Wir hätten uns ja auch anders, vielleicht durch Zellteilung, fortpflanzen können. Aber Gott macht uns dieses Geschenk, denn Sex ist eines der besten Dinge, die wir mit unserem Körper erleben können.
Manchmal habe ich allerdings bei Christen den Eindruck, Sex sei für sie etwas Böses. „Darüber reden wir nicht! Vor allem nicht in der Kirche!“ Und wo steht denn in der Bibel, dass Sexualität und erotische Anziehung etwas Wunderbares ist?
Nix Bienchen und Blümchen
Bereits im allerersten Kapitel der Bibel können wir nachlesen, wie Gott Mann und Frau erschuf – Achtung! Ohren zuhalten für alle prüden Spaßbremsen – Gott erschuf damit die Sexualität und sprach auch über diesen Teil des Menschen, als er sagte: „Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war.“ (1. Mose 1,31)
Blättern wir ein bisschen weiter: Das komplette Buch „Hohelied“ im Alten Testament der Bibel ist eigentlich erotische Literatur, die die sinnliche Liebe beschreibt! Nix Bienchen und Blümchen! Eine Stelle zeigt beispielsweise, wie eine Frau Sex mit ihrem Mann hat – und zwar in der freien Natur1 (manche Christen denken ja, die Missionarsstellung im Ehebett wäre die einzige Stellung, die Gläubigen erlaubt ist – das ist nicht der Fall!). Wenn ich im Hohelied 7 lese, wie ein verliebtes Paar über die gegenseitige Anziehung ins Schwärmen kam, klingt das für mich nicht nach verschämtem Blümchensex:
(Er:) „Wie schön und bezaubernd du bist, meine Liebste! Du bist mein ganzes Glück. Deine Gestalt gleicht einer hohen Dattelpalme, und deine Brüste sind wie ihre Früchte. Ich sagte mir: Ich will auf die Palme steigen und nach ihren reifen Früchten greifen. Freuen will ich mich an deinen Brüsten, die den Trauben am Weinstock gleichen. Deinen Atem will ich trinken, der wie frische Äpfel duftet.“ (Hohelied 7,7 9; HFA)
Mit der „Palme“, die er besteigen wollte, meinte er übrigens keine Pflanze! Und es hatte nicht nur der Mann Spaß an der „Dattelpalme“. An einer anderen Stelle im Hohelied beschreibt die Frau den (nackten) Körper ihres Mannes und vergleicht seine Lippen mit Lilien, seine Arme mit Barren aus Gold, die mit Edelsteinen geschmückt sind. Seinen Leib vergleicht sie mit poliertem Elfenbein, das mit Saphiren besetzt ist. Manche Kommentatoren übersetzen, dass sein Unterleib wie ein Elefanten-Stoßzahn aus Elfenbein ist – und dann weiß man, was sie damit beschreibt.
Es gibt noch einige weitere solcher Verse, doch eine Sache dürfte schon klar sein:
Sex ist aus Gottes Sicht etwas Wunderschönes – ein Geschenk an uns Menschen.
(Meine Frau und ich feiern es jedes Mal, wenn wir dieses Geschenk auspacken dürfen!)
Jetzt stellt sich aber die Frage: Wenn Sex so gut ist, warum werden Jesus oder Paulus an anderen Stellen in der Bibel so ernst, wenn es um dieses Thema geht? Weil es kaum etwas gibt, dass einen derart großen Einfluss auf unseren Körper und unsere Seele hat wie Sex2. Positiv, aber auch negativ. Ein falscher Umgang im Bereich Sexualität kann zerstörerische Auswirkungen haben und unser gesamtes Wesen und unsere Beziehungen schwer verletzen.
Das Spannende ist, dass die Bibel trotzdem nicht sagt: „Halte dich von Sex fern“, sondern:
Verstehe und wertschätze Sex.
In 1. Korinther 7,1-5 beispielsweise widerspricht Paulus der These, dass wir uns von Sex fernhalten sollen und in 1. Thessalonicher 4,3-5 erklärt er, dass wir mit unserer Sexualität wertschätzend umgehen sollen. Aber wie funktioniert das? Zum Glück hat Gott uns da ein Handbuch mitgegeben.
Die göttliche Bedienungsanleitung
Stell dir vor, du sitzt zum ersten Mal in einem Flugzeug (dieser Vergleich funktioniert jetzt nur für alle unter euch ohne Flug schein). Überall siehst du Knöpfe und Lampen – wie faszinierend! Und nun darfst du selbst ein Flugzeug fliegen! Kannst du das? Eher nicht, oder? Selbst wenn du meinst, dass du dir das zutraust, wirst du wahrscheinlich nicht weit kommen, wenn du die Gesetzmäßigkeiten eines Flugzeugs nicht kennst. Drückst du nun willkürlich auf allen Knöpfen herum, dann könnte es unter Umständen auch übel ausgehen und du könntest andere Menschen verletzen. Was wäre also der richtige Weg? Jemanden fragen, der sich damit auskennt! Am besten sogar den Flugzeugingenieur. Er kann dich einweisen und dir zeigen, wie alles funktioniert und was er sich bei den einzelnen Prinzipien/Bauteilen gedacht hat. Machst du das nicht, wirst du wahrscheinlich niemals erleben, wie schön fliegen sein kann, sondern eher abstürzen.
Auch die menschliche Sexualität ist laut Bibel an Gesetzmäßigkeiten und Rahmenbedingungen gekoppelt. Es wäre daher eine schlaue Idee, den „Ingenieur“, unseren Schöpfer im Himmel, zu fragen, was er sich bei dem Thema und den Anweisungen in Bezug auf Sexualität gedacht hat.
Er hat die Prinzipien in seinem Wort aufgeschrieben. Ignoriert man sie, besteht die Möglichkeit, dass unser Umgang mit Sex unser Leben negativ beeinflussen wird und wir nicht verstehen, wie wir in diesem Lebensbereich in eine Freiheit kommen, die sich Gott für uns wünscht.
Eine etwas andere Sicht auf Sex
Und das richtet sich an alle Gruppen: an Singles oder Verheiratete, wie mich. Auch meine Frau und ich sind beim Thema Sex in einem nie endenden „Trainingslager“. Wir haben gemerkt, dass es wichtig ist, immer wieder Gott zu fragen, seine biblischen Prinzipien, wie z. B. Wertschätzung, Exklusivität oder „den Anderen höher achten als sich selbst“ (Philipper 2,3), mit in unsere Beziehung zu integrieren. Wir investieren aktiv auch in die Qualität unserer Sexualität. Ich habe mal eine Geschichte gelesen, die gut zeigt, wie einfach es sein kann, eine Veränderung auf diesem Gebiet zu erzielen. Man muss sich nur auf einen Mindchange einlassen:
Ein Ehepaar kam zu einem Pastor und beschwerte sich bei ihm über ihr schlecht funktionierendes Sexleben. Der Geistliche war kein Sexual-Therapeut, aber er gab den Beiden einen biblischen Tipp mit: „Ich habe 1. Korinther 7,4 gelesen: ‚Die Ehefrau gibt ihrem Mann das Recht über ihren Körper, und ebenso gibt der Ehemann seiner Frau das Recht über seinen Körper.‘ In anderen Worten: Wir möchten uns einander hingeben. Und ich empfehle euch: Habt in den nächsten Wochen regelmäßig Sex, aber mit dem Unterschied, dass ihr euch nicht in erster Linie auf euch selbst fokussiert, sondern darauf, dem anderen eine Freude zu machen.“ Das Paar war skeptisch, aber ließ sich auf den Versuch ein und besuchte den Pastor danach jede Woche und berichtete von Fortschritten und nach vier Wochen sagten sie: „Unser Sexleben funktioniert wieder richtig gut!“
Hier hat die konkrete Anwendung eines biblischen Prinzips funktioniert. Aber es gibt viele Menschen, die das gar nicht erst ausprobieren wollen, sie behaupten: Vieles, was zu dem Thema in der Bibel steht, gilt heute nicht mehr. Meiner Meinung nach auch irgendwie schräg, denn wer entscheidet, was noch gilt und was nicht?
In dem Buch „Love Sex God – Der etwas andere Weg“, das ich gemeinsam mit dem Single Christian Rossmanith geschrieben habe, zeigen wir aus unterschiedlichen Perspektiven anhand biblischer Prinzipien, sehr ehrlicher Geschichten junger Menschen und vieler wissenschaftlichen Fakten, dass Gottes Prinzipien nach wie vor relevant sind. Und aus diesem Grund auch in eine Freiheit führen, die größer ist, als wenn jeder macht, was er will.
Wenn wir uns an Gottes Rahmenbedingungen halten, wird uns Sex dienen und mit unvorstellbarer Freude, positiver Energie und Glück beschenken.
Ich möchte dich daher ermutigen, auch beim Thema Sex mit offenem Herzen in die göttliche Bedienungsanleitung zu schauen: die Bibel. Gott hat nämlich nur ein Ziel für dich: dass es dir gut geht und dein Leben aufblüht! Auch im Bereich Sexualität!