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Grenzgänger des Wohlbefindens

Einblicke in unterschiedliche Belastungsformen

– von Simona Pfeil

»Ich bin so gestresst!« – Diesen Satz kennt jeder. Aber welchen Stress genau meint diese Person eigentlich? Im ständigen Tanz des Lebens begegnen wir verschiedenen Formen von Stress – von akuten Herausforderungen bis zu anhaltende Belastungen. Dieser emotionale Drahtseilakt kann jedoch auch von Über- oder Unterforderung begleitet sein und die Balance zu finden, wird zur Kunst des Wohlbefindens. Stress zu verstehen, über Stress sprechen zu können und wie wir diese Balance navigieren können, erfährst du hier, damit wir den Tanz zwischen Anforderungen und unseren individuellen Fähigkeiten meistern, um ein erfülltes und gesundes Leben zu führen.

Unterschiedliche Stressarten
Grundlegend unterscheidet man zwischen Eustress und Distress. Dabei beschreibt Eustress eine positive Form des Stresses, der durch aufregende oder herausfordernde Ereignisse wie Hochzeiten, Geburten oder Wettbewerbe ausgelöst wird. Eustress kann motivierend und anregend sein. Distress hingegen ist der negative Stress, der schädlich für die Gesundheit sein kann. Dies kann körperliche und psychische Gesundheitsprobleme verursachen, wenn er nicht angemessen bewältigt wird.

Darüber hinaus kann man noch weitere Stressarten definieren, die sich dem Eustress und Distress unterordnen, und die je nach ihrer Ursache und Wirkung auf den Körper unterschieden werden können:

1. akuter Stress: Dies ist eine kurzfristige Reaktion auf eine unmittelbare Bedrohung oder Herausforderung. Zum Beispiel kann die Reaktion auf einen Autounfall oder eine wichtige

2. chronischer Stress: Dieser Stress tritt über einen längeren Zeitraum auf und kann durch wiederholte Belastungen wie anhaltende finanzielle Schwierigkeiten, berufliche Überlastung oder langanhaltende Konflikte in Beziehungen verursacht werden.

3. emotionaler Stress: Emotionaler Stress entsteht durch emotionale Belastungen wie Trauer, Wut, Angst oder Depression. Dies kann auch durch zwischenmenschliche Konflikte oder schwierige Lebensereignisse ausgelöst werden.

4. physischer Stress: Dieser Stress betrifft den Körper und kann durch körperliche Verletzungen, Krankheit oder Schlafmangel verursacht werden.

5. psychosozialer Stress: Psychosozialer Stress bezieht sich auf den Stress, der aufgrund sozialer oder psychischer Faktoren entsteht, wie etwa Diskriminierung, Mobbing am Arbeitsplatz oder das Gefühl der Überforderung in sozialen Situationen.

6. Umweltstress: Umweltstress resultiert aus Belastungen durch die Umgebung, wie Lärm, Umweltverschmutzung oder ungesunde Arbeitsbedingungen.

7. finanzieller Stress: Dieser Stress tritt auf, wenn finanzielle Probleme oder Unsicherheiten Sorgen und Ängste verursachen, zum Beispiel durch hohe Schulden, Arbeitslosigkeit oder unerwartete Ausgaben.

Es ist wichtig zu beachten, dass Stress individuell erlebt wird. Und was für eine Person stressig sein kann, muss es nicht zwangsläufig auch für eine andere sein. Die Bewältigungsstrategien für diese verschiedenen Stressarten können ebenfalls unterschiedlich sein und es ist entscheidend, gesunde Methoden zur Stressbewältigung zu entwickeln, um die negativen Auswirkungen von chronischem oder übermäßigem Stress zu minimieren.

Über- und Unterforderung
Überforderung und Unterforderung sind zwei gegensätzliche Zustände, die sich auf das Niveau der Anforderungen oder Herausforderungen beziehen, denen eine Person in verschiedenen Lebensbereichen ausgesetzt ist:

Überforderung:

  • Überforderung tritt auf, wenn eine Person mit zu vielen oder zu anspruchsvollen Aufgaben, Verantwortlichkeiten oder Herausforderungen konfrontiert wird, die sie nicht bewältigen kann.
  • Dies kann zu Stress, Angst, Erschöpfung und möglicherweise zu physischen und psychischen Gesundheitsproblemen führen.
  • In der Arbeitswelt kann Überforderung auftreten, wenn jemand ständig Überstunden macht, unangemessene Arbeitslasten trägt oder unter hohem Leistungsdruck steht.
  • In der Schule kann Überforderung auftreten, wenn Schüler zu viele Aufgaben oder Prüfungen haben und sich nicht ausreichend vorbereiten können.

Unterforderung:

  • Unterforderung tritt auf, wenn eine Person nicht genügend geistige, körperliche oder emotionale Stimulation oder Herausforderung erfährt. Dies kann zu Langeweile und Frustration führen.
  • In der Arbeitswelt kann Unterforderung auftreten, wenn jemand in einer Position ist, die seine Fähigkeiten und Qualifikationen nicht ausreichend nutzt, was zu Langeweile und Unzufriedenheit führen kann.
  • In der Schule kann Unterforderung auftreten, wenn Schüler das Gefühl haben, dass der Unterricht zu leicht ist und sie nicht genug lernen oder sich nicht ausreichend entwickeln.

Der richtige Ausgleich zwischen Herausforderung und Fähigkeiten ist wichtig, um das optimale Leistungsniveau und das Wohlbefinden einer Person zu erreichen. In beiden Fällen ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um entweder die Überforderung zu reduzieren oder die Unterforderung zu beheben, um ein gesundes Gleichgewicht herzustellen.

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