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Mit ein paar Klicks zum Traumpartner

Die digitale Suche nach einem gemeinsamen Leben

– von Sarah Schwarz

Anfang der Nullerjahre schien es fast so, als sei es mit einem Stigma belegt, wenn sich ein Paar online kennenlernte. Man trifft sich im echten Leben, aber doch bitte nicht im Internet! In einer Welt, die immer mehr digital stattfindet, ist es aber mittlerweile zur Normalität geworden, dass Paare sich online kennenlernen. In einer Studie der Online-Plattform »Elite Partner« aus dem Jahr 2021 wurden mehr als 4.000 Paare befragt. 35 Prozent gaben an, sich über das Internet kennengelernt zu haben. Der Freundes- bzw. Bekanntenkreis lag mit 28 Prozent auf Platz 2.

Neben einer Vielzahl an Dating-Apps gibt es auch etliche christliche Portale, welche die Partnersuche erleichtern sollen. Sandra und Vitali haben sich bei »Christ sucht Christ« (CSC) kennen- und lieben gelernt. Für die beiden gab es verschiedene Gründe, sich online auf die Suche nach einem Gegenüber zu machen. Für Sandra war es schwierig, in ihrer direkten Umgebung einen Mann kennenzulernen, bei dem es »Klick« machte. »Also habe ich meinen Radius erweitert und mich bei ›Christ sucht Christ‹ angemeldet«, erzählt sie. Für Vitali war es wichtig, dass seine zukünftige Frau Christin ist. Auch in seinem direkten Umfeld und in seiner Gemeinde hatte sich nichts ergeben und so versuchte auch er sein Glück auf der christlichen Internet-Plattform.

Dating-Webseiten haben viele Vorteile und können es vereinfachen, mit den richtigen Personen in Kontakt zu treten. »Ich kann mit Hilfe des Persönlichkeitsprofils direkt zeigen, wer ich bin. Und per Suchmaske habe ich wiederum die Möglichkeit zu schauen, wer alles in meiner Altersgruppe auf CSC unterwegs ist«, fasst Sandra ihre Erfahrung zusammen. Für sie war es oft beruhigend und tröstlich, dass dort viele Menschen in ihrem Alter unterwegs waren, die ebenfalls jemanden für ein gemeinsames Leben suchten.

Für viele Mitglieder solcher Plattformen kann es hilfreich sein, zu erkennen, dass sie in ihrer »Misere« nicht alleine sind.

Das Internet vergrößert so die Möglichkeit, einen Partner fürs Leben zu finden, ungemein. Das hat auch Vitali bestärkt: »Meine Hoffnung hat dadurch nochmal einen richtigen Auftrieb bekommen!« Für ihn war es wertvoll, dass die Webseite gute Möglichkeiten bietet, die Suche nach eigenen Wünschen und Vorstellungen einzugrenzen, was Zeit und Kraft spart. So kann man sich relativ sicher sein, dass man nur Personen findet, die zu einem selbst und den persönlichen Vorstellungen passen.

Von Frustration zu großen Gefühlen
Doch auch das Internet macht nicht immer alles einfach und die Erfahrungen mit Dating-Webseiten können manchmal auch sehr frustrierend sein. »Es war hin und wieder anstrengend, mehr über einen Mann zu erfahren«, erinnert sich Sandra. »Die Zeitabstände, in denen ein Mann zurückschrieb, wurden immer größer und größer. Das war sehr nervenaufreibend für mich, weil ich einfach nicht wusste, woran ich war. Eine klare Antwort, dass er kein Interesse mehr hat, wäre eine Hilfe für mich gewesen.« Auch die teilweise großen Altersunterschiede zu den Männern, die sie auf der Plattform kennenlernen wollten, waren ihr unangenehm: »Warum konnten sie nicht in ihrer eigenen Altersgruppe suchen?«

Und dann hat es plötzlich gefunkt.

Wie beide berichten, war ihr Kennenlernen von Anfang an anders, es war direkt eine freundliche, interessierte Verbindung zueinander da: »Wir hatten beide das Gefühl, einander wirklich kennenlernen zu wollen.« Zunächst tauschten sie sich täglich per CSC über ihren Alltag aus – ganz entspannt, offen und neugierig aufeinander. Dann tauschten sie Telefonnummern und E-Mail-Adressen aus, was für sie das tägliche Reden miteinander vereinfachte.

Von der digitalen in die reale Welt
Nach vier Wochen dann das erste Treffen im »Real Life«. Drei Stunden verbrachten sie gemeinsam in einem Café, lernten sich besser kennen. Zwei Wochen später verbrachten sie dann einen ganzen Tag zusammen und besuchten sich anschließend auch gegenseitig zu Hause. Die Entfernung zueinander war dabei zunächst eine Hürde: 200 Kilometer trennten die beiden. Aber: »Wir haben von Anfang an gespürt, dass da etwas Besonderes zwischen uns ist. Deshalb war es uns auch wert, die Entfernung in Kauf zu nehmen.« Dabei achteten sie darauf, dass beide den gleichen Aufwand betrieben, wenn sie sich trafen oder einander besuchten.

Wichtig war in dieser Zeit des Kennenlernens auch die Kommunikation.

»Wir sagten uns immer ganz offen, wie es uns im Kennenlernen geht und haben auch darüber gesprochen, dass wir ›Alleinezeiten‹ und Freiräume brauchen.« So sprachen sie von Anfang an ehrlich und offen miteinander – auch über persönliche Dinge. »Wir hatten Verständnis für die Bedürfnisse des anderen und nahmen einander an, so wie wir waren. So suchten wir auch nach gemeinsamen Wegen, wie wir Herausforderungen handhaben konnten.« Das war sehr wertvoll für die beiden. Als das Kennenlernen
gerade frisch startete, hatte Sandra beispielsweise einmal eine Reaktion von Vitali falsch verstanden. Durch ihre offene Kommunikation konnte das Missverständnis schnell aus dem Weg geräumt werden. »Mir war es wichtig, dass ich bei Vitali nachfrage, wie er das gemeint hat«, erinnert sich Sandra. »Früher, bei anderen Männern, habe ich mich das nicht getraut. Ich wollte keinem zu nahe treten.«

Beide berichten, dass von Anfang an viel Vertrauen da war sowie Leichtigkeit, Humor und das Gefühl, sich schon ewig zu kennen. So stand einem Happy End auch nichts entgegen. Ihre Beziehung hält jetzt bereits seit mehr als einem Jahr und vor kurzem sind sie zusammengezogen. Und: »In den nächsten Monaten werden wir heiraten!«

Im Folgenden haben Sandra und Vitali noch einmal ihre Erfahrungen zusammengefasst, um andere zu ermutigen, auch einmal online auf Partnersuche zu gehen:

Sandra

Vitali

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