Ein Seminar für viel zu früh verwitwete Menschen
Keiner versteht den Schmerz, wenn jemand viel zu früh, mitten im Leben, urplötzlich oder nach langer Krankheit seinen geliebten Partner zu Grabe tragen muss. Witwer oder Witwe zu werden – das gehört doch ans Lebensende! Oder?
Wer im Alter von vielleicht 40 bis 60 Jahren noch mitten im Berufsleben steht, plötzlich alleinerziehend ist, umgeben von verheirateten Freunden und vollständigen Familien und bittere Einsamkeit erleidet, steht vor ungeahnten Herausforderungen. Gefühlt scheint das Leben am Ende – aber man hat noch so viele Jahre vor sich, hatte Pläne, wollte leben und glücklich sein. Man steckt in Verantwortung, möchte die Kinder ins Leben begleiten und hat den Eindruck, dass man ganz allein so ein Schicksal trägt und keiner wirklich verstehen kann, wie es einem geht…
Doch es gibt Menschen, die genau das auch erlebt haben. Die ums Überleben kämpfen mussten. Die mit Gott gerungen haben. Die mit einem weinen können und einen verstehen. Die authentisch sind und Trost aus dem eigenen Erfahrungsschatz mitbringen. Diese Menschen soll jeder Trauernde treffen können! Daher ist das Seminar »Und plötzlich ist alles anders« (UPIA) bei team-f entstanden. Eingeladen sind die viel zu früh Verwitweten, die noch mitten im Arbeits- und Familienleben stehen, also noch nicht im Ruhestand sind.
Was erwartet die Teilnehmenden?
Für viele ist dieses Wochenende die erste Gelegenheit, nach dem Tod des Partners/der Partnerin »für längere Zeit« das Haus zu verlassen, die Kinder betreut zu wissen und mal etwas für sich selbst zu tun. Das ist für einige eine große Herausforderung, denn es kostet Überwindung, nun allein zu planen, allein zu packen, allein auf die Reise zu gehen, allein unter fremden Menschen zu sein. Doch wer es schafft und da ist, findet sehr schnell tiefe Gespräche und neue Kontakte.
Sofort beim Ankommen wird klar, dass wir alle irgendwie im gleichen Boot sitzen und gemeinsam auf dem Weg sind. Das Seminar bietet Raum zum Erzählen, und das tut gut. Das verbindet und schafft Vertrauen. Wir singen, lachen und spielen auch! Abends ein Glas Wein zu genießen ist für viele ein großer Moment, der zeigt: Das Leben geht weiter, Trauer wird unterbrochen und irgendwann beendet.
Die Teilnehmenden…
- erleben biblische Geschichten.
- erfahren einiges über die Trauerphasen.
- sind zu kreativen Angeboten eingeladen.
- werden beim aktiven Verarbeiten und Bewusstwerden der eigenen Ressourcen für die Zukunft begleitet.
- sollen wieder Kraft und Zuversicht, Ideen und Hoffnung für die Zukunft finden.
Nein, das Seminar wird nicht alles in Sonnenschein verwandeln (es ist auch Platz für Tränen). Aber: Manches heilt und vieles erscheint in einem neuen Licht und aus anderer Perspektive. Wir vertrauen unserem Gott, der Tränen abwischen, Herzen heilen und neues Leben schenken kann.
Das Seminar hat mir einen großen Schritt beim Abschiednehmen von meinem geliebten Mann weitergeholfen. Es tat gut, einerseits Trauer zu verarbeiten und andererseits den Blick nach vorne zu richten – und das alles in Gegenwart von »Gleichgesinnten«.
Alexandra (45)
Das Wochenende hat mich ermutigt. Im Kontakt mit den anderen habe ich mich unendlich verstanden gefühlt, konnte Anteil nehmen und Fragen – auch an Gott – stellen. Ich durfte hilfreiche Zugänge für meinen Trauerprozess und neue Hoffnungsschimmer entdecken.
Johannes (52)